(Grund-)Wasserschaden im Keller bei einer neuen oder beim Kauf einer gebrauchten Immobilie

Ein Wasserschaden im Keller ist ein Albtraum für jeden Immobilienbesitzer, Eigentümer, Vermieter oder Mieter. Ganz gleich ob es sich um den Kauf einer neuen oder einer gebrauchten Immobilie handelt, die Folgen eines Wasserschadens können gravierend und kostspielig sein. In diesem Blogpost werden wir uns eingehend mit den Ursachen, Präventionsmaßnahmen und rechtlichen Aspekten eines Wasserschadens im Keller beschäftigen. Außerdem werden wir erörtern, wie Versicherungen in solchen Fällen helfen können.

von | 26 Juli, 2024 | Allgemein

Lesedauer: 4 Minuten
Baumangel vor Abnahme

1. Ursachen eines Wasserschadens im Keller

Ein Wasserschaden im Keller kann durch verschiedene Faktoren verursacht werden:

 

  1. Grundwasser: In Gebieten mit hohem Grundwasserspiegel kann drückendes Wasser durch die Bodenplatte oder die Wände oder über Lichtschächte und Fenster in den Keller eindringen.
  2. Rohrbrüche: Defekte oder alte Wasserleitungen können brechen und Wasser austreten lassen.
  3. Regenwasser: Starke Regenfälle können zu Überflutungen führen, insbesondere wenn das Abwassersystem überlastet ist oder Lichtschächte überflutet werden.
  4. Fehlerhafte Abdichtungen: Mangelhafte Abdichtungen an Fundamenten oder Wänden, Lichtschächten oder Fenstern lassen Wasser eindringen.
  5. Defekte Drainagesysteme: Ein fehlerhaftes Drainagesystem kann das Wasser nicht effektiv ableiten, was zu Überschwemmungen führen kann.
  6. Defekte Hebeanlage: Abwasser und Fäkalien können in Wohn- /Büro- und andere Kellerräume laufen.

2. Präventionsmaßnahmen

Um einen Wasserschaden im Keller zu vermeiden, sind präventive Maßnahmen unerlässlich:

 

  1. Regelmäßige Inspektionen: Überprüfen Sie regelmäßig die Dichtungen, Rohrleitungen und das Drainagesystem.
  2. Sorgen Sie in regelmäßigen zeitlichen Abständen für eine Wartung einer Abwasser- /Fäkalienhebeanlage
  3. Abdichtung der Wände und Böden: Verwenden Sie hochwertige Abdichtungsmaterialien, um das Eindringen von Wasser zu verhindern.
  4. Installation einer Sumpfpumpe: Eine Sumpfpumpe kann überschüssiges Wasser effektiv abpumpen.
  5. Verbesserung der Entwässerungssysteme: Stellen Sie sicher, dass Regenwasser effektiv von der Immobilie abgeleitet wird.
  6. Notfallplan: Halten Sie einen Notfallplan bereit, um im Falle eines Wasserschadens schnell reagieren zu können.
Wasserschaden Wand

3. Versicherungsschutz

Ein Wasserschaden kann immense Kosten verursachen. Daher ist es wichtig zu wissen, wie eine Versicherung in solchen Fällen helfen kann.

 

  1. Hausratversicherung: Deckt Schäden an persönlichen Gegenständen ab.
  2. Wohngebäudeversicherung: Deckt Schäden am Gebäude selbst, einschließlich des Kellers.
  3. Elementarversicherung: Diese Zusatzversicherung deckt Schäden durch Naturereignisse wie Überschwemmungen ab.

4. Rechtliche Aspekte und Pflichten

Sowohl Vermieter wie auch Mieter haben spezifische Rechte und Pflichten im Falle eines Wasserschadens:

 

  1. Vermieter: Er ist verpflichtet, den Schaden so schnell wie möglich zu beheben, um weitere Schäden zu verhindern.
  2. Mieter: Er ist verpflichtet den Schaden unverzüglich dem Vermieter zu melden. Bei verzögertem Handeln kann der Mieter haftbar gemacht werden.
  3. Kauf einer gebrauchten Immobilie: Der Verkäufer muss alle ihm bekannten Mängel offenlegen. Verborgene Mängel können zu Rechtsstreitigkeiten führen.

5. Fallbeispiele und Erfahrungen

Um die theoretischen Aspekte zu veranschaulichen, betrachten wir einige reale Fallbeispiele:

 

  1. Fallbeispiel: Rohrbruch im Altbau

Ein Mieter in einem Altbau bemerkt Wasserflecken an den Wänden. Es stellt sich heraus, dass eine alte Wasserleitung gebrochen ist. Die Hausratversicherung deckt die beschädigten Möbel ab, während die Wohngebäudeversicherung für die Reparatur der Leitung und die Trocknung des Kellers aufkommt.

 

  1. Fallbeispiel: Hochwasser nach starkem Regen

Ein Vermieter bemerkt nach starkem Regen, dass der Keller unter Wasser steht. Die Elementarversicherung übernimmt die Kosten für die Trocknung und Reparatur des Kellers.

 

  1. Fallbeispiel: Kauf einer gebrauchten Immobilie

Ein Käufer entdeckt nach dem Erwerb einer Immobilie Feuchtigkeit im Keller. Es stellt sich heraus, dass der Vorbesitzer von einem Grundwasserschaden wusste, diesen aber nicht offengelegt hat. Der Käufer hat den Kaufvertrag angefochten oder hat den Rücktritt vom Vertrag erklärt oder Schadensersatz gefordert und  weitere rechtliche Schritte eingeleitet.

6. Tipps für den Kauf einer Immobilie

Beim Kauf einer Immobilie sollten Sie grundsätzlich eine besondere Vorsicht walten lassen, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden:

 

  1. Professionelle Inspektion: Lassen Sie die Immobilie rechtzeitig vor dem Notartermin durch einen Fachmann inspizieren, um mögliche Wasserschäden frühzeitig zu erkennen.
  2. Fragen Sie nach Dokumentationen: Bitten Sie den Verkäufer um alle verfügbaren Unterlagen zu früheren Wasserschäden und durchgeführten Reparaturen.
  3. Prüfen Sie die Umgebung: Achten Sie auf Anzeichen von hohem Grundwasserspiegel oder Überflutungsgefahr in der Nachbarschaft.

Fazit

Ein Wasserschaden im Keller kann ganz erhebliche, im fünfstelligen Eurobereich liegende finanzielle und zugleich emotionale Belastungen mit sich bringen. Durch präventive Maßnahmen, eine umfassende Versicherung und rechtzeitige Inspektions- und regelmäßige Wartungsarbeiten können jedoch viele Probleme zeitlich im Voraus vermieden werden. Es ist wicht, sich gut zu informieren und vorbereitet zu sein, um im Falle eines Schadens schnell und effektiv reagieren zu können. Dieser Blogpost bietet einen umfassenden Überblick über die verschiedenen Aspekte eines Wasserschadens im Keller und soll Ihnen helfen, sich besser auf solche Situationen vorzubereiten. Wenn Sie Fragen haben oder weitere Informationen zur Wasserschadensproblematik benötigen, stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Rechtsbeispiel